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Die Seite gegen die Lüge
Leseprobe aus "Vom Schein zum Sein" (1996)
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(aus Teil1: Das ABC des Geldes)

VON  DER  BENOTUNG  ZUR  BETONUNG  DES  SCHEINS

Bevor man Geld bewerten kann, muss man sich zunächst einmal einigen, welche polarisierte Null denn die gültige Währungseinheit sein soll. Dazu kann man z.B. spezielle, unbefristete Bank-Schuldscheine mit dem Prädikat «Banknote» und einem Währungsnamen auszeichnen, und diese dann zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklären, d.h. alle Wirtschaftsteilnehmer per Gesetz dazu verpflichten, diese Scheine als Austauschäquivalent (Geldscheine) zu akzeptieren. Damit das in der Praxis auch halbwegs funktioniert, muss die Notenbank, welche das Recht zur Ausgabe von Banknoten besitzt, höchstes Vertrauen genießen und in ihrer Bankbilanz gegenüber den Schuldscheinen (Hauptposten der Passivseite) entsprechende Vermögenswerte auf der Aktivseite ausweisen (Gelddeckung). Früher gab es für Geldscheine sogar Einlösungsgarantien gegen Gold, die jedoch aufgrund der starken Geldmengen-Expansion nicht aufrecht erhalten werden konnten.

Von dieser Schein-Währungsbasis aus kann man dann zur erweiterten Geldschöpfung durch Bankkredite (Giralgeld) und alle sonstigen Verschuldungs- und Zahlungsverfahren übergehen. Das Bargeld (Banknoten und Münzen) selbst macht nur einen Teil der Geldmenge aus. Heutzutage können Sie an der Bar mitunter auch ohne Bargeld bezahlen. Mit dem Vordringen des bargeldlosen Zahlungsverkehrs trennt sich das Geld vom Schein, mit dem Effekt, dass der Geldschein an Bedeutung verliert und der Geld-Schein ins Bewusstsein rückt. Geld ist dann nichts weiter, als irgendwelche Bits und Bytes in irgendwelchen Computern, auf Datenautobahnen und bunten Plastikkarten. Und dann beginnen die Menschen vielleicht auch sich zu fragen, wieso sie sich eigentlich wegen ein paar Elektronenbewegungen das Leben schwer machen...?